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Gesunde Bulldoggen

Ich würde direkt mal behaupten – Smilla und Finn gehören definitiv zu den gesunden Bulldoggen. Mehr dazu aber später! Die Bulldogge ist absolut ein Modehund und erfährt immer mehr Beliebtheit, was ich auch völlig nachvollziehen kann, denn es ist eine wirklich tolle Hunderasse, aber diese Beliebtheit hinterlässt eben auch seine Spuren. Der Bully liegt im Deutschlandranking auf Platz 5 der beliebtesten Hunderassen laut einer Tasso-Umfrage. Es werden im Ausland Massenhaft Welpen produziert unter wirklich schlimmen Zuständen. Dinge, die man eben nur unterbinden kann, in dem man dieses eben nicht unterstützt. Smilla kommt von einem Züchter in Deutschland, Finn hingegen ist ein solcher Billigwelpe, jedoch ist er ja zu uns gekommen, weil man ihn als Welpe im Wald ausgesetzt hat. Aber eigentlich ist dies nicht das Thema was ich heute ansprechen möchte, es geht vielmehr um den gesunden Körperbau der Bulldogge.

 

Die typischen Merkmale der Bulldogge sind ein bulliger Kopf, mit flacher Nase, Stehohren und recht großen Augen, ein kräftiger Körper und eine kurze Rute. Alles Dinge, die über Jahrhunderte hinweg so gezüchtet worden. Aber dieser Körperbau bringt eben nun mal auch viele Probleme mit sich, denn wenn man die Bulldogge mit einem Wolf vergleicht, ist dort für jeden ein Meilenweiter Unterschied zu sehen. Die Urform des Hunde ist der Wolf und daher kann man sich vorstellen, was alles passiert ist damit aus einem Wolf einen Bulldogge wird.

Die häufigsten Probleme, die ein Bully hat, sind Kurzatmigkeit und Probleme mit dem Rücken bzw. der Wirbelsäule. Die flache Nase, das zu große Gaumensegel und die oft zu kleinen Nasenlöcher, machen es dem Hund schwierig genug Sauerstoff aufzunehmen und so kommt es grade bei wärmeren Temperaturen oft zu Problemen bis hin zum Kollabieren weil der Körper unterversorgt ist. Als dies kann operativ ausgebessert werden, aber nicht immer bringt dies den gewünschten Erfolg. Hier hilft dann nur den Hund so gut es geht im Sommer zu kühlen bzw. im Schatten zu halten, damit eine Überhitzung und Unterversorgung nicht erfolgen. Eine weitere Problematik des Körperbaus ist der kurze Rücken inklusive kurzer Rute. Oft kommt die Frage von Nichtwissenden ob die Hunde kupiert sind, aber dies ist nicht der Fall, die Rute wurde so kurz gezüchtet. Bei einigen ist sie ganz extrem kurz und bei anderen sogar fast lang. Die Wirbel sind im Rücken und der Rute eben kurz gezüchtet, stehen näher aneinander und verursachen so eben auch oft Probleme. Bandscheibenvorfall und störende Keilwirbel sind da die häufigsten Diagnosen.

 

Man muss aber sagen, dass sich die Sicht auf die Bullyzucht schon verändert hat, früher war das Zuchtziel je kräftiger, kleiner und kürzer, desto schöner! Heute wünschen sich die Züchter eben gesunde Hunde, die dadurch auch größer, länger und sportlicher sind. Genau wie beim Mops, geht die Zucht wieder in die positive Richtung. Leider wünschen sich einige Zuchtverbände weiterhin den alten „kranken“ Bully aber auch hier wird sich sicherlich einiges ändern in den kommenden Jahren bzw. Jahrzehnten, weil die Menschen die Augen öffnen und verstehen was gesund ist und was eben nicht.

Smilla und Finn sind zwei Exemplare ohne Probleme. Finn hat eine tolle Nase, hächelt auch bei 30 Grad nur wenn er wirklich in der prallen Sonne unterwegs ist. Er liebt das warme Wetter und legt sich eben auch super gerne in die Hitze um zu schlafen. Da er die Wahl hat zwischen Sonne und Schatten geh ich schwer davon aus, dass er eben mit der Hitze sehr gut auskommt. Er hat einen sportlichen Körperbau mit langem Rücken und kurzer Rute. Er kann leider mit der Rute nicht wedeln, weil sie leider einen Knick macht, den man nicht sieht aber erfühlen kann. Auch wenn dies sicherlich ein Manko ist, bereitet es ihm gesundheitlich keine Probleme. Er ist nun mal das Produkt einer „Zucht“, wo ohne nachdenken verpaart wurde. Natürlich wäre es schöner, wenn auch eher ganz normal die Rute bewegen könnte, aber ich denke wenn man die Verhältnisse betrachtet aus denen er kommt, hat er wahnsinniges Glück gehabt. Und wir natürlich auch, denn er ist ein toller gesunder Hund, der bisher bis aufs Impfen und Kastrieren nie den Tierarzt gesehen hat. Smilla ist auch ein super sportlicher Bully und hier wurde bewusst gutes verpaart, so dass wir auch hier keinerlei gesundheitliche Probleme haben. Sie hat eine etwas flachere Nase als Finn, aber kommt dennoch prima damit zurecht. Auch sie läuft viele Kilometer am Stück ohne Probleme. Sie hächelt etwas mehr, aber ist dennoch eine Sonnenanbeterin. Smillas Rute ist minimal länger als die von Finn und sie kann damit ordentlich wedeln, dabei wackelt immer der ganze Hintern mit, was einfach unheimlich süß ist.

 

Alles in allem kann ich sagen, die beiden sind quietschfidel und wirklich viel unterwegs sind. Oft werden wir bewundert für ihre Sportlichkeit. Sie bewegen sich halt super viel, Smilla ist nie müde und Finn dennoch so der kleine Faule. Außerdem achte ich sehr auf die ordentliche Ernährung und damit erhalte ich die beiden gesund.

 

Für jeden, der sich einen Bully anschaffen möchte, kann ich nur folgende Tipps geben, sucht euch einen ordentlichen Züchter, schaut euch die Elterntiere an und wenn möglich auch Geschwister aus den Vorjahren. Oftmals hat man so schon einen sehr guten Eindruck. Bei Smilla hat dies alles geklappt und ich bin wirklich glücklich mit diesem Hund. Und jede Hunderasse hat eben so seine Tücken, das ist leider die Folge der Zucht. Aber man kann eben ein paar Dinge beachten um am Ende gut zu fahren.

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